Stadt im Ausnahmezustand! Bombenräumung und VW-Krise

Shownotes

Wir packen in dieser Folge zwei dicke Brecher an. Zum einen eine der aufwendigsten Bombenräumungen, die es in Osnabrück je gab. In der südöstlichen City müssen rund 14.000 Menschen am Sonntag, den 17. November ausnahmsweise mal früh aufstehen. Zum ersten Mal müssen sie bis 7 Uhr den Evakuierungsbereich verlassen haben. Die frühe Uhrzeit hat sogar schon für eine Beschwerde gesorgt, berichtet der städtische Leiter des Fachbereichs Bürger und Ordnung Thomas Cordes. Im Interview erzählt er, was die Bombenräumung so schwierig macht. So liegen Hauptbahnhof, Marienhospital und CKO in unmittelbarer Nähe zum Lok-Viertel. Außerdem sind es gleich mehrere alte Fliegerbomben, die entschärft werden müssen. Die Stadt fährt dazu alles auf, was sie hat. Sogar die Sirenen sollen aufheulen.

Auch bei VW in Osnabrück hoffen insbesondere die Beschäftigten des Wolfsburger Autobauers, dass keine Bombe platzt. Das Werk soll ja ganz oben auf der Streichliste des Konzerns stehen, und im Frühjahr 2026 laufen die Aufträge für die aktuell hier produzieren Modelle aus. Wie die Mitarbeiter sich fühlen und warum sie trotzdem noch Hoffnung haben – auch das hörst du in dieser Folge.

Schreib mir gern, wie sie dir gefallen hat oder schick mir deine Idee für ein Thema – wie immer gern an osnabrueck@dein-stadtpodcast.de

Transkript anzeigen

00:00:00: Moin, ich grüß dich.

00:00:01: Wir packen in dieser Folge mal so richtig dicke Brecher an.

00:00:04: Zwei Stück.

00:00:06: Zum einen eine der aufwendigsten Bombenräumungen,

00:00:09: die es in Osnabrück je gab.

00:00:10: Da müssen unter anderem rund 14.000 Menschen

00:00:13: auf einem Sonntag ausnahmsweise mal sehr früh aufstehen.

00:00:16: Es dauerte nicht lange,

00:00:17: da meldete sich dann eine Bürgerin und beschwerte sich darüber,

00:00:21: was uns denn einfiele, morgens um 7 Uhr, die Evakuierung zu beginnen.

00:00:25: Beziehungsweise, dass man bis 7 Uhr das Haus verlassen muss.

00:00:28: Manchmal an den Kopf.

00:00:29: Was den Organisatoren noch so Kopfschmerzen bereitet,

00:00:33: das wärst du gleich, außerdem in dieser Folge,

00:00:35: die Angst um den VW-Standort in Osnabrück.

00:00:38: Man hat ja schon vorher was gehört, so schlimm ist,

00:00:40: hat man ja nur nicht gedacht.

00:00:42: Wohlfühlt man sich nicht, ne? Das ist schon schlecht.

00:00:45: Das macht, was wir mit den Leuten ist, doch klar.

00:00:47: Das Osnabrückervorwerk soll ja ganz oben auf der Streichliste

00:00:51: des Konzerns stehen, welchen Hoffnungsschimmer

00:00:53: die VW-Lah hier in Osnabrück noch haben.

00:00:56: Auch das gleich hier bei mir.

00:00:57: Neues, Sarah.

00:00:58: Das Osnabrücker Traditionsunternehmen Leisifer ist Geschichte.

00:01:03: Der angeschlagene Pralinenhersteller ist bis zuletzt

00:01:06: auf der Suche nach einem Investor gewesen, leider erfolglos.

00:01:09: Alle fast 100 Leisifer-Mitarbeiter verlieren ihren Job.

00:01:13: In den kommenden Wochen soll es wahrscheinlich einen Abverkauf

00:01:17: der restlichen Süßigkeiten am Werk in Osnabrück geben.

00:01:20: Genaueres dazu ist aber bis jetzt noch nicht bekannt.

00:01:23: Osnabrück erlebt einen Solarenergieboom.

00:01:27: Allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres

00:01:29: sind mehr als 1500 neue Photovoltaikanlagen

00:01:32: in Osnabrück ans Netz gegangen.

00:01:34: Laut der Stadtwerke nicht nur toll für die Energiewende,

00:01:38: sondern auch eine riesige Herausforderung.

00:01:41: Denn das Stromnetz sei dafür zu alt.

00:01:44: In Osnabrück muss also jetzt kräftig und vor allem zügig

00:01:48: ausgebaut werden.

00:01:49: Da kommen eine Menge Baustellen auf uns zu.

00:01:52: In der Eversheide, da soll auch bald gebaut werden,

00:01:56: nicht auf den Straßen, sondern auf neuen Grundstücken.

00:01:59: Die Stadt startet jetzt im November den Verkauf von 10 Bauplätzen.

00:02:03: Doppelhaushälften sollen da drauf.

00:02:05: Die Gegend ist sehr nah an der Grenze zur NRW,

00:02:07: nicht weit weg vom Rubenbruchsee.

00:02:09: Die Grundstücke sind zwischen knapp 300 und knapp 600 m2 groß.

00:02:14: Kosten pro Quadratmeter 295 Euro.

00:02:18: Achtung, bitte verlassen Sie das Evakuierungsgebiet.

00:02:24: So ähnlich klingt es wohl am Sonntag,

00:02:27: den 17. November durch die südöstliche Osnabrück City,

00:02:31: eine der größten Bombenräumungen,

00:02:33: die die Stadt jemals erlebt hat, steht uns dann bevor.

00:02:36: 14.000 Menschen müssen raus aus ihren Häusern und Wohnungen,

00:02:40: das Marienhospital und das christliche Kinderhospital

00:02:43: werden weitestgehend evakuiert.

00:02:44: Der Hauptbahnhof steht still.

00:02:47: Polizeiinspektion, Feuerwehrwache und der Stützpunkt des ASB

00:02:51: mit seinen Rettungsfahrzeugen.

00:02:53: Die müssen auch raus aus der brenzlichen Zone.

00:02:55: Drei Sprengmeister des Kampfmittelbeseitigungsdienstes

00:02:59: rücken dann mit ihren Teams an.

00:03:01: Denn im Lokviertel, also da, wo mal der alte Güterbahnhof war,

00:03:04: liegen mehrere alte Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden.

00:03:08: Das war eben ein beliebtes Ziel

00:03:10: der britischen und amerikanischen Kampfflieger damals.

00:03:13: Wie viele Blindgänger es genau sind,

00:03:16: die da jetzt entschärft werden sollen,

00:03:18: das will Thomas Cordes,

00:03:20: der des Fachbereichs Bürger und Ordnung nicht verraten?

00:03:23: Beim Interview im Rathaus sitzt er mir gegenüber.

00:03:26: Und ihm ist schon so ein bisschen anzusehen,

00:03:29: dass er sich wünscht, es wären ein paar weniger Blindgänger.

00:03:32: Man kann schon sagen, dass es sich sicherlich

00:03:35: mit einer um die größten und komplexesten Evakuierungsmaßnahmen

00:03:38: handelt, die wir in Osnaburg jemals hatten.

00:03:41: Warum? Hinsichtlich der zu evakuierenden Menschen

00:03:44: oder der Aktion an sich, der mutmaßlichen Blindgänger,

00:03:47: geben Sie mir da mal ein paar konkrete Beispiele.

00:03:50: In dem betroffenen Evakuierungsgebiet leben zurzeit ca. 14.000 Menschen.

00:03:55: Das ist sozusagen noch nicht die Superlative.

00:03:57: Da hatten wir schon eine Evakuierungsmaßnahme,

00:04:00: bei der mehr Einwohner betroffen waren.

00:04:02: Das Besondere an dieser Evakuierung ist aber,

00:04:04: dass wir auch Infrastruktur,

00:04:06: wie zum Beispiel zwei Krankenhäuser im Evakuierungsgebiet,

00:04:09: liegen haben.

00:04:10: Der Hauptbahnhof liegt mit dem Evakuierungsgebiet.

00:04:13: Wir haben mehrere Verdachtspunkte, die betroffen sind.

00:04:16: Wir sind in einer wirklich komplexen Komplexität,

00:04:19: die man zur größten Evakuierungsmaßnahme zusammenfassen kann.

00:04:23: Was haben Sie da gedacht, als Sie erfahren haben, was da passieren muss?

00:04:26: Letztendlich nutzt nichts. Da müssen wir jetzt durch.

00:04:29: Es ist nun mal, wie es ist, das kann man nicht schönreden.

00:04:32: Das kann man nicht unter den Tisch kehren.

00:04:34: Die Lage ist nun mal, wie sie ist. Sie ist komplex.

00:04:37: Deswegen habe ich im ersten Moment schon gedacht,

00:04:40: oder kommt was auf uns zu und weiß, dass wir wieder viele Hilfskräfte brauchen.

00:04:44: Aber ich weiß auch, aufgrund der Erfahrungen,

00:04:46: die wir über Jahrzehnte in Osnachburg gesammelt haben,

00:04:50: dass die Osnachbücher da gut zusammenstehen und zusammenarbeiten können.

00:04:53: Deswegen so richtig große Sorge bereitet mir das nicht.

00:04:56: Es ist wie viel Arbeit und Detail, das stimmt.

00:04:58: Es sind viele Akteure, die koordiniert werden müssen.

00:05:01: Aber mit den Erfahrungen, die wir bisher in Osnachburg gemacht haben,

00:05:04: werden wir das sicherlich ganz gut meistern können.

00:05:07: Meistens stellen sich Verdachtspunkte auch wirklich dann als ...

00:05:11: Als war heraus, dass da wirklich ein Blindgänger

00:05:13: unter der Erde liegt.

00:05:15: Wie sieht es da ganz genau aus auf der Baustelle?

00:05:18: Die Baustelle ist halt ein riesengroßes Erdloch.

00:05:22: Da wird sehr viel Erde von links nach rechts bewegt.

00:05:25: Und entsprechend sieht es einfach aus.

00:05:28: Wie ein riesengroßes Areal, wo viel Erde ist.

00:05:31: Von außen betrachtet sieht das jetzt nicht besonders auffällig aus,

00:05:34: weil die Bomben nun mal im Erdreich liegen.

00:05:36: Je nachdem, wie sie eingedrungen sind, welche Flugbahn sie hatten,

00:05:40: können sie einen Meter unter dem Erdreich liegen.

00:05:43: Sie können aber auch bis zu acht oder neun Meter in Tiefe liegen.

00:05:46: Das hatten wir auch schon.

00:05:48: Von außen sieht man das im Gelände nicht unbedingt anders,

00:05:51: dass sich dort Kampfmittel verbergen.

00:05:53: Um auch die zahlreiche Infrastruktur und die Menschen weitestgehend zu schützen,

00:05:56: stellt sich hier als Besonderheit heraus, dass wir,

00:05:59: ich nenne es immer Containerburg, also dass wir eine Containerburg dort aufbauen.

00:06:02: Das sind diese ganz normalen Seekontäner, wie man sie kennt.

00:06:05: Da werden wir ca. 30 Seekontäner aufstellen.

00:06:08: Die Seekontäner werden dann noch mit wassergefüllten Wasserblasen

00:06:12: und dann ein bestimmtes Gewicht bekommen,

00:06:14: um dann letzten Endes auch nach Druck oder auch späterer Welle standhalten zu können.

00:06:17: Kommt nicht so selten vor, dass ein Blindgänger

00:06:19: dann eben doch kontrolliert gesprengt werden muss

00:06:22: oder möglicherweise noch schnelleres Handeln erforderlich ist.

00:06:25: Wenn sich daraus jetzt aus welchen Gründen

00:06:27: auch immer auf einmal eine spontanen Bombe ergibt,

00:06:30: aus Sondierungsarbeiten, aus Funden, aus dem Bagger,

00:06:33: der irgendwas irgendwo rauszieht,

00:06:34: dann werden wir das sofort alles aufrufen müssen.

00:06:37: Und das wäre in der Tat meine größte Sorge.

00:06:39: Der Leiter der Berufsfeuerwehr Dietrich Bettenbrock

00:06:42: koordiniert mit seinem Team auch alle anderen Einsatzhelfer,

00:06:46: zum Beispiel vom THW.

00:06:47: Gemeinsam fahren sie dann durchs Evakuierungsgebiet und schauen,

00:06:50: ob alle raus sind, sichern die Grenzen der Sicherheitszone ab,

00:06:54: damit eben keiner mehr reingeht oder fährt.

00:06:57: Das dürfen dann wirklich nur noch Züge am Hauptbahnhof um die Ecke,

00:07:00: aber nur bis 10 Uhr.

00:07:03: Und auch nur durchrollen ist erlaubt, nicht anhalten.

00:07:07: Danach herrscht dann auch am gesamten Bahndrehkreuz

00:07:10: aus Nahrbrück absolute Stille.

00:07:13: Ganz ohne Menschen wird es im Marienhospital

00:07:15: und im christlichen Kinderhospital am Rand des Evakuierungsgebietes

00:07:19: nicht gehen.

00:07:21: Es sei nicht geplant, Patienten in andere Krankenhäuser zu verlegen.

00:07:24: Stattdessen reduzieren die Ärzte dort die Anzahl der Patienten

00:07:28: bis zur Bombenräumung schon mal deutlich.

00:07:30: Und die Notaufnahme wird mit ans Klinikum verlegt.

00:07:34: Wenn aber auch so um kurz vor sieben vielleicht an diesem besagten Sonntag

00:07:38: den 17. November noch eine Schwangere mit weh in das MHO kommt,

00:07:42: dann wird sie natürlich aufgenommen.

00:07:45: Das schreibt Krankenhausdirektor Carsten Oberpenning.

00:07:48: Die werdenden Väter können dann nur nicht zwischendurch mal weg.

00:07:51: Das gilt natürlich auch für die Ärzte und das Pflegepersonal.

00:07:55: Das Sicherheitskonzept, Decke aber jede Eventualität abheist es.

00:07:59: Auch das Klinikum und das Franziskus-Hospital

00:08:02: bereiten sich auf entsprechend mehr Menschen

00:08:04: in ihren Notaufnahmen vor.

00:08:06: Am Tag der Bombenräumung sind die Rettungswagen in der Stadt

00:08:10: dann auch zum Teil etwas länger unterwegs.

00:08:12: Das ist schon eine harte Ausnahmezustand,

00:08:15: der möglichst schnell vorbei sein soll.

00:08:18: Thomas Kortes von der Stadt bittet also alle sehr eindringlich darum,

00:08:22: das Evakuierungsgebiet auch wirklich bis 7 Uhr morgens zu verlassen,

00:08:26: damit die Sprengenmeister pünktlich loslegen können.

00:08:29: Mir ist insbesondere ein Fall berichtet worden.

00:08:32: Da sind wir kurz mit der Information über die Evakierung

00:08:35: gegangen und haben auch schon die Telefonnummer des Bürgertelefons

00:08:38: bekanntgegeben.

00:08:39: Es dauerte nicht lange,

00:08:40: da meldete sich dann eine Bürgerin und beschwerte sich darüber,

00:08:44: was uns denn ein viele morgens um 7 Uhr schon die Evakuierung zu beginnen,

00:08:47: bzw. dass man bis 7 Uhr das Haus verlassen muss.

00:08:50: Da sind natürlich Gespräche,

00:08:52: da fassen sich die Kollegen manchmal an den Kopf und hinterfragen,

00:08:55: was denken sich die Leute dabei?

00:08:57: Ich kann jedenfalls allen versichern, dass wir das nicht machen,

00:09:00: um die Menschen zu ärgern, sondern es geht tatsächlich um die Sicherheit.

00:09:04: Wir wollen auch die großen Aktionen entsprechend früh starten.

00:09:08: Das ist auch für Osnabrück ein Novum, diese Uhrzeit.

00:09:11: Aber es geht leider nicht anders.

00:09:13: Schließlich wollen wir auch alle abends irgendwann mal zu einer

00:09:16: zivilen Uhrzeit fertig sein, so schnell wie es geht.

00:09:19: Das bedeutet eben auch, dass wir so früh wie möglich anfangen.

00:09:22: Wir sind im Herbst, das heißt, die Tage sind kurz,

00:09:25: was das Tageslicht anbelangt.

00:09:26: Für die Sprengmeister und ihre Teams ist es deswegen sehr wichtig,

00:09:30: dass möglichst viel der Arbeit während der Tageslichtphase erledigt werden kann.

00:09:34: Das ist ein roten, saftiges Bußgeld, das ist nicht wenig.

00:09:37: Das ist richtig, wer sich dieser Evakuierungsmaßnahme verweigert,

00:09:40: der muss damit rechnen, dass er ein Bußgeld von 300 Euro bekommt.

00:09:44: Finde ich persönlich völlig okay.

00:09:46: Alle anderen machen sich auch eine unfassbar große Mühe.

00:09:49: Ein paar Einzelne meinen, dann sie bräuchten es nicht machen.

00:09:52: Verstehe ich jetzt nicht.

00:09:54: Es fahren ja auch kostenlose Busse ins Evakuierungszentrum

00:09:57: in der Gesamtschule Schinkel.

00:09:59: Da darf man dann sogar auch Haustiere mitbringen.

00:10:02: Das ist eine Verpflegung.

00:10:03: Damit keiner sagen kann, oh, nee, Mensch, heute Bombenräumung.

00:10:07: Hab ich jetzt gar nicht mitgekriegt, hab ich nicht gewusst.

00:10:10: Da drückt Dietrich Bettenbrock

00:10:12: sogar zum ersten Mal auch den Knopf für die neuen Serenen.

00:10:15: Zusätzlich zu den Serenen gibt's Warnmeldungen

00:10:19: über die Nina- und die Cut-Warn-App,

00:10:21: sowie die Infotafeln in der City.

00:10:23: Und am Tag der Evakuierung auch übers Cell-Broadcast,

00:10:27: also direkt aufs Handy, wie bei diesem Probe-Warentag.

00:10:30: Nur, dass es dieses Mal eben wirklich keine Probe ist.

00:10:33: Drei Feuerwehrfahrzeuge fahren außerdem mit Lautsprecherdurchsagen

00:10:37: durch das Evakuierungsgebiet im Fledder,

00:10:39: Drohnen überwachen zusätzlich den Bereich aus der Luft.

00:10:43: Also mehr geht wirklich nicht.

00:10:44: Das gilt übrigens auch für die Sprengmeister mit ihren Teams.

00:10:48: Mehr als drei wären bei dieser Größenordnung eigentlich ganz gut gewesen.

00:10:52: Die kriegt die Stadt aber gar nicht erst aus Hannover.

00:10:55: Sollte den Kampfmittel-Experten, ja, am schlimmsten Fall,

00:10:58: wirklich was passieren,

00:11:00: gäbe es einfach für andere Einsätze nicht mehr genug.

00:11:03: Das wäre wirklich schlecht,

00:11:04: denn das wird auch bei uns nicht die letzte große Bombenräumung

00:11:09: in der City sein.

00:11:10: Da, wo das neue Lockviertel entsteht,

00:11:12: da gibt es laut Thomas Kordes wohl noch einige Blindgänger mehr

00:11:16: unter der Erde.

00:11:17: (Dynamische Musik)

00:11:18: So viel Arbeit wie die Sprengmeister,

00:11:22: ja, würden sich auch vermutlich die VW-Mitarbeiter

00:11:26: in Osnabrück wünschen.

00:11:28: Hier laufen Jahrstand jetzt im Frühjahr 2026

00:11:31: die Aufträge für den Bau des T-Rock Cabrio,

00:11:35: des Porsche Cayman und des Porsche Boxster aus.

00:11:38: Ob danach ein neues Modell nach Osnabrück kommt,

00:11:41: das weiß keiner, sieht auch gerade irgendwie nicht so aus.

00:11:45: Deshalb vermuten viele,

00:11:46: dass Volkswagen im Zuge seiner drastischen Sparmaßnahmen

00:11:50: auf jeden Fall das Osnabrücker-Werk schließen will.

00:11:53: In der Karmannstraße geht da natürlich die Angst um.

00:11:56: Man hat ja schon vorher was gehört, da so schlimm ist,

00:11:59: hat man ja nur nicht gedacht.

00:12:01: Wohl fühlt man sich nicht, ne?

00:12:03: Das ist schon schlecht.

00:12:04: Das macht, was mit den Leuten ist, doch klar.

00:12:06: Erst die Karmannpleite damals,

00:12:07: und jetzt soll es das nach 15 Jahren auch schon wieder mit VW hier gewesen sein.

00:12:11: Wir geben nicht auf, sagt der Osnabrücker-VW-Ler Sebastian Vogel.

00:12:15: Es spielt ein bisschen auch rein,

00:12:17: je nachdem, in welcher Generation die Kollegen sind.

00:12:20: Diejenigen, die das tatsächlich schon bei Karmann mitgemacht haben,

00:12:23: dass es sich lohnt, einzusetzen.

00:12:25: Den wurde auch erzählt,

00:12:27: Leute, ihr seid alle euren Arbeitsplatz los.

00:12:29: Wir stehen hier 15 Jahre später

00:12:31: immer noch vor einem funktionierenden Werk,

00:12:33: was Autos tatsächlich auch mit Gewinn produziert.

00:12:36: Nur, dass der Standort leider nicht ausgelastet ist.

00:12:39: Genau das ist das Todesurteil für das Osnabrücker-VW-Werk,

00:12:43: sagen Experten.

00:12:45: Sebastian hält aber dagegen.

00:12:46: Dass es Veränderungen geben muss, das ist uns allen bewusst.

00:12:50: Wir sind der kleinste Standort.

00:12:52: Es gibt auch, wenn man uns schließen würde,

00:12:54: die kleinste Ersparnis.

00:12:55: Stimmt.

00:12:56: Wenn aber noch zwei weitere VW-Werke dichtmachen sollen,

00:12:59: dann wären die Lohnkosten aber doch irgendwie am Ende erheblich geringer.

00:13:05: Die Osnabrücker-VW-Mitarbeiter aber wollen weiterkämpfen.

00:13:08: Das haben sie auch mit ihrem Demozug

00:13:10: gemeinsam mit weiteren Beschäftigten aus der Metall- und Elektroindustrie

00:13:14: gerade noch mal deutlich gemacht.

00:13:16: Man braucht die Hoffnung aufrechterhalten, weil die gibt es.

00:13:19: Es ist ja noch nichts finales entschieden.

00:13:21: Wir werden weiter dafür stehen, dass alle Standorte erhalten bleiben,

00:13:25: alle Mitarbeiter im Unternehmen bleiben können.

00:13:27: Das gibt mir immer die Hoffnung dieser Zusammenhalt unter den Kollegen.

00:13:31: Und auch jedes Mal, wenn es auf den anderen Standorten geht,

00:13:34: die Wolfsburger Killingen, die Braunschweigenden, die MDR,

00:13:37: alle sagen, wir alle stehen zusammen.

00:13:39: Das VW-Werk in Osnabrück ist nicht Teil des Haustariefvertrags von VW,

00:13:43: sondern Teil der Fläche der Metall- und Elektroindustrie

00:13:47: im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Graftschaft Bentheim,

00:13:50: die Metall.

00:13:51: Hier haben bereits drei Verhandlungsrunden stattgefunden.

00:13:54: Warnstreiks sind hier rechtlich seit Ende Oktober schon möglich.

00:13:58: Im Gegensatz zu den anderen VW-Standorten,

00:14:01: da endet die Friedenspflicht erst am 1. Dezember.

00:14:04: Es bleibt also echt eine Zitapartie.

00:14:07: In Osnabrück hängt ja auch wirklich ein langer Rappenschwanz an VW,

00:14:11: vom Teilezulieferer bis zum Caterer, der das Kantineessen liefert.

00:14:17: Lass uns zum Schluss noch auf was Besinnliches,

00:14:20: auf was Schöneres schauen.

00:14:22: Gegenüber von mir leuchten wirklich schon die ersten Weihnachtsbeleuchtungen

00:14:26: auf den Balkonen.

00:14:27: Und ja, auch die Weihnachtsmärkte stehen in den Startlöchern.

00:14:30: Am 15. November geht es schon mit dem Weihnachtszauber

00:14:34: an der Lotterstraße los.

00:14:35: Bis zum 17. Dezember stehen dann da ganz viele kleine überdachte Buden.

00:14:39: Ebenfalls am 15. November geht auch der Osnabrücker Eiszauber

00:14:43: am Nikolajort los.

00:14:45: Dieses Mal ist die Eislauf-Arena auch wieder komplett überdacht.

00:14:49: Ihr könnt da also auch bei Regenschlidschulaufen.

00:14:51: Und der große traditionelle Weihnachtsmarkt in der Altstadt

00:14:54: zwischen Markt und Dom beginnt dann am 25. November.

00:14:58: Mein Gott, so spät schon.

00:15:00: Wir Zeit, dass ich mir was für den Adventskalender überlege.

00:15:04: Wenn du irgendwelche Ideen hast, gerne her damit.

00:15:06: So wie mit Feedback oder nem netten Gruß,

00:15:09: wie auch immer, was du magst.

00:15:11: Gerne alles per Mail an Osnabrück

00:15:13: dein-stadt-podcast.de. Ciao, ciao. Deine Sarah.

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